>
Mapping
>
Info
>
Spurensuche
>
Archiv
>
Spuren
>
Erzählungen

Die Erzählungen stellen Zusammenhänge zwischen den vielfältigen Spuren her, welche die koloniale Geschichte in der Stadt hinterlassen hat. Sie verweisen auf historische Ereignisse und berichten über das Wirken diverser Akteure des Kolonialismus. 

 

>
Schichten
>
Gespenster
>
Spix und Martius in Brasilien
>
Otto Friedrich von der Gröben

 

 

Otto Friedrich von der Gröben

Wikimedia Commons

Otto Friedrich von der Gröben (1656 – 1728) war ein preußischer Adliger. Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg übertrug ihm im Frühjahr 1682 die Leitung einer brandenburgischen Kolonialexpedition an die Küste Westafrikas. Ziel der Expedition sollte sein, eine ständige brandenburgische Niederlassung und bewaffnete Forts zu deren Schutz zu errichten. Im folgenden Jahr begründete von der Gröben an der „Goldküste“ im Golf von Guinea (im heutigen Ghana) einen Handelsstützpunkt für Brandenburg. Das Fort Großfriedrichsburg wurde die erste deutsche Kolonie.

Die durch von der Gröben angelegte Festung diente der "Brandenburgisch-Afrikanischen Compagnie" für knapp drei Jahrzehnte als Stützpunkt für den Sklavenhandel. Bis zur Aufgabe der Kolonie im Jahre 1717 wurden knapp 19.000 Menschen von Brandenburg-Preußen in die Karibik verschleppt und dort auf Sklavenmärkten verkauft.

In Berlin war 1895 ein Teil des Spree-Ufers "zu Ehren des ersten Brandenburgischen Colonial-Gouverneurs, des Erbauers der Feste Großfriedrichsburg an der Küste von Guinea, Majors Otto Friedrich von der Gröben" benannt worden. Auf Grund der Rolle, die von der Gröben für den transatlantischen Sklavenhandel gespielt hatte, begann sich seit Beginn des 21. Jahrhunderts Kritik an dieser Ehrung zu regen. Das Gröbenufer wurde im Februar 2010 umbenannt und erinnert heute an die afrodeutsche Dichterin, Akademikerin und Aktivistin May Ayim.

In München-Bogenhausen gibt es weiterhin eine Gröbenstraße, die nach Otto Friedrich von der Gröben benannt ist.

GröbenstraßeGroßfriedrichsburger Straße

 

>
Koloniale Straßennamen
>
Der Genozid an den Herero und Nama
>
Der Kolonialbildhauer Fritz Behn (1878 – 1970)
>
Cula
>
Der Raub des Tangué
>
Vom Kolonialsoldaten zum Nationalsozialisten: Franz Ritter von Epp (1868-1947)
>
Koloniale Gedenktafel
>
Juri und Miranha
>
Badià Akafèfè Dalle