Spuren der kolonialen Vergangenheit finden sich überall in der Stadt. Das können z.B. Orte, Skulpturen, Gräber, Gedenktafeln, Museumsexponate und Straßennamen sein. Diese stehen in Verbindung mit Ereignissen, Orten und Akteuren der kolonialen Geschichte oder sind durch diese geprägt worden.
Die Sammlung wird laufend erweitert.
Das Bayerische Parlament war auch ein Ort kolonialer Debatten und Akteure:
Im Bayerischen Landtag in der Prannerstrasse wurde mehrmals über die sogenannte Schwarze Schmach vom Rhein debattiert. Eine rassistische Kampagne bezeichnete zu jener Zeit die Tatsache als "Schwarze Schmach", dass von Frankreich bei der Besetzung des Rheinlandes und Ruhrgebietes nach Ende des Ersten Weltkrieges Schwarze Kolonialsoldaten eingesetzt wurden.
Johann Merkl war von 1922-1933 Mitglied des Bayerischen Landtages. Zuvor war er 1893 mit der Kaiserlichen Schutztruppe nach Deutsch-Ostafrika gegangen und dann von 1896-1906 Farmer und Kaufmann in Marangu am Kilimandscharo gewesen. Chief Mkwawa, der seit 1891 den Widerstand der Wahehe gegen die deutschen Kolonialherren angeführt hatte, starb 1898 und sein Kopf wurde von Merkl abgetrennt und später ins Deutsche Reich gebracht. Die Rückgabe des Schädels war später Teil der Versailler Verträge.
Literatur:
Martin Baer u. Olaf Schröter, Eine Kopfjagd. Deutsche in Ostafrika. Spuren kolonialer Herrschaft, Berlin 2001.
Iris Wigger, Die »Schwarze Schmach am Rhein«: rassistische Diskriminierung zwischen Geschlecht, Klasse, Nation und Rasse, Münster 2007.
Der Schädel des Sultans MakaoaJohann Merkl - Mitglied im Bayerischen Parlament (1922-1933)To devour the land of Mkwawa: colonial violence and the German-Hehe War in East Africa, c.1884-1914
Ehemaliger Bayerischer Landtag in der Prannerstraße
Bildarchiv Bayerischer Landtag
